Meine Kirche


   Was ist Glück?      

Es waren einmal zwei Handwerksburschen, die arbeiteten bei ihren Meister drei Jahre lang und lernten ein gutes Handwerk. Sie machten ihre Arbeit gut, lernten und arbeiteten fleißig und zum Abschied zahlte der Meister ihnen ihren Lohn. Sie durften wählen, einen Koffer voller Geld, oder einen Koffer voller Lebensmittel. Der ältere nahm gleich den Koffer voller Geld, der Jüngere war zufrieden und dankbar für den Koffer mit Lebensmittel. Der Meister sagte zu den beiden Gesellen: "Ihr habt gute Arbeit geleistet und ward fleißig, dies sei euer Lohn. Ihr dürft den Inhalt dieser Behälter nie ganz leeren, lasst immer wenigstens einen kleinen Rest darinnen, dann wird der Behälter am nächsten Tag wieder gefüllt sein." Die Gesellen bedankten sich und gingen ihres Weges. Der ältere Geselle ging mit seinen Koffer nach Hause, stellte ihn in sein Zimmer und oh, welch Wunder, im gleichen Augenblick verwandelte sich der Koffer in einen Tresor, welcher bis zum Rand mit Geld gefüllt war. Der Geselle freute sich, er kaufte viele schöne Sachen: Fernseher, Video, Autos, Motorräder, viele teure und modische Kleidung und noch vieles mehr. Er machte große und weite Reisen, kaufte sich alles was sein Herz begehrte, kurz er lebte fröhlich und unbeschwert in den Tag hinein. Arbeiten wollte er nicht mehr, er hatte alles was er brauchte. Er achtete gut darauf, dass immer noch etwas Geld in seinen Tresor verblieb und am nächsten Morgen war der Tresor wieder gefüllt wie am ersten Tag. Jeden Tag kaufte er neues dazu. Er legte Geld in Aktien und Wertpapieren an, so dass es immer mehr wurde. Er kaufte sich Häuser und baute Paläste, im ganzen Land und später auch in der ganzen Welt. Er kaufte sich in die wichtigsten Wirtschaftsunternehmen des Landes und der Welt ein und wurde reicher und reicher. Mit seinen Flugzeugen und Schiffen fuhr er durch die ganze Welt. Sein Computer zählte und zählte täglich mehr Gewinn. Bald war er der reichste Mann der Welt. Viele Menschen gingen bei ihm aus und ein. Prominente Schauspieler, Politiker, Wirtschaftsbosse waren seine Gäste. Schöne reiche Frauen umschwärmten ihn. An seinem Pool und um ihm herum waren immer junge, schöne Mädchen, die ihm zu jeder Zeit zu Willen waren. Kurz er brauchte nur mit dem Finger zu schnippen, schon wurde ihn jeder Wunsch erfüllt. So wurde er alt.

Auch der andere Geselle ging mit seinen Koffer nach Hause, legte ihn in die kleine Wohnung, in welcher er mit seinen Eltern lebte und sofort wurde daraus ein Kühlschrank, voll mit Lebensmittel gefüllt. Die drei freuten sich sehr. Die Mutter sagte: "Du hast einen guten Lohn erhalten, nun brauchen wir keine Not zu leiten." Der junge Geselle begann jeden Morgen sein Tagwerk mit frohem Mut. Er arbeitete fleißig, war immer fröhlich und freundlich mit seinen Mitmenschen und schaffte viele schöne Dinge. Die Kunst seines Handwerks sprach sich bald herum in der ganzen Stadt. Er erhielt immer neue Aufträge und konnte für viele Menschen schöne Dinge herstellen und war für alle immer ein guter Freund und Helfer. Er baute ein schönes Haus für sich und seine Eltern. Er lernte ein junges schönes Mädchen kennen und lieben und nahm sie zur Frau. Sie bekamen Söhne und Töchter und lebten glücklich und zufrieden. Der Mann, welcher inzwischen zum Meister in seinem Fach geworden war, lehrte auch seinen Söhnen ein gutes Handwerk. Alle erhielten eine gute Ausbildung, jeder nach
seinen Fähigkeiten. Auch die Mädchen erlernten einen guten Beruf. Alle halfen sich gegenseitig und waren freundlich miteinander. Sie liebten Musik und Kunst, tanzten und lachten gerne und waren Freunde zu allen Mitmenschen. Auch in seinem Haus waren täglich viele Menschen zu Gast. Keiner musste hungrig aus dem Haus gehen, den im Kühlschrank verblieb jeden Abend ein wenig Nahrung und am nächsten Tag war alles wieder gefüllt.
Auch dieser Mann kam zu Wohlstand und Reichtum. Er errichtete in der Stadt Häuser für Menschen, die im Leben Probleme haben und die in Not geraden waren. Er baute ein Krankenhaus und Heime für Waisenkinder. Kurz, er tat viel gutes und wurde von allen Menschen geachtet und geehrt. Auch seine Kinder führten ein gutes Leben und waren
 erfolgreich und geachtet. Er bekam viele Enkelkinder und war ein ihnen ein lieber Opa. Alle hatten ihn gern. So wurde er alt.

 Nach vielen Jahren, wollte der alte Meister sehen, wie die beiden Gesellen mit ihrem Lohn umgegangen waren. Er ging zu dem Ersten, gab sich als großer Erfinder aus und sagte: "Ich habe etwas erfunden, was es auf der ganzen Welt noch nie gegeben hat. Mit meiner Zeitmaschine kann man die Unsterblichkeit erlangen, aber der Preis ist hoch". Der inzwischen altgewordene Geselle erkannte seinen alten Meister nicht. Er sagte, er gebe alles für diese Zeitmaschine, alles was er wolle. Der alte Meister sagte: "Ich möchte nur den Inhalt von diesem Tresor, mit allen was darinnen ist." Der Reiche überlegte; im Tresor befindet sich zur Zeit nicht viel, ich kann also auch nicht so viel verlieren. Mit der Zeitmaschine werde ich noch mehr haben können. Er gab den Alten den gesamten Inhalt des Tresors. Er setzte sich in seine Zeitmaschine und flog davon. Er flog allein in die schwarze dunkle Ewigkeit, allein ohne Familie, ohne Freunde, ohne Menschen die ihn liebten. Keiner weinte um ihn und er kehrte nie zurück.


Auch zum zweiten Gesellen ging der alte Meister, verkleidet als Bettler und Obdachloser, klopfte er am späten Abend bei seinen ehemaligen Gesellen an. Er sagte: " Draußen ist es kalt und ich friere sehr, ich habe seit fünf Tagen keine Nahrung gehabt, ich bitte sehr um Unterkunft und um etwas zu Essen." Der Mann erkannte seinen alten Meister und es betrübte ihn sehr, ihn in diesen erbärmlichen Zustand zu sehen. Er umarmte ihn, dankte ihn für alles was er von ihn gelernt hatte und was er von ihn erhielt. Er sagte, er könnte für immer bei ihn bleiben und brauchte nicht mehr fortzuziehen. Er ging zum Kühlschrank und wollte für den Meister, Speisen holen. Aber, oh weh, im Kühlschrank lag nur noch ein kleines Stück Brot. Am Tag waren viele Menschen zu Gast gewesen und alles war verbraucht bis auf diesen kleinen Rest. Was soll ich tun, dachte der Mann, ich kann doch meinen alten Meister nicht hungrig lassen, ich verdanke ihn doch alles was ich habe. Er gab ihn das letzte Stück Brot.
Der alte Mann nahm es, aß es auf, dankte und sagte: Du bedarfst dieses alles nicht mehr. Ich segne dich und deine Familie für alle Zeiten, bis in alle Ewigkeit werden wir in Frieden und Herrlichkeit beisammen sein.

 

 

 

 

 

Gute Nachtgeschichten

für Vanessa und meine anderen Enkelkinder

 

Im nahen Wald, gleich hinter den bunten Wiesen und den drei kleinen Teichen, wohnte unter einem alten Eichenbaum, die Familie Maus. Vater Maus, ein strenger und mürrischer Mäusemann, Mutter  Maus, eine gutmütige dickliche Mäusefrau und die drei Mäusekinder Bert, Froli und klein Mimmi. Bert  und Froli die Mäuseknaben waren zwei lustige, freche und unzertrennliche kleine Burschen. Sie tobten den ganzen Tag auf den bunten Wiesen herum und schwammen mit den Fischen in den Teichen um die Wette. Mimmi das Mäusemädchen spielte gerne in der Nähe der alten Eiche und half auch Mutter bei der Arbeit im Haus und Garten. Mimmi hatte eine wunderschöne Stimme, wenn Mimmi sang, lauschten sogar die Vögel, welche in der alten Eiche ihr Nest gebaut hatten, andächtig zu. Sie sagten; "Mimmi, einmal wirst du mit uns fliegen und mit deiner schönen Stimme alle Tiere im Wald erfreuen." Sogar die Katze Susi vergaß ganz und gar, dass sie ja eigentlich Mäuse jagen sollte. Susi saß immer ganz verträumt am Waldesrand und dachte an ihren Kater Ferdinand. Auch der Mäusevater wurde bei dem Gesang von Mimmi plötzlich wieder fröhlich und nahm seine Mäusefrau in die Arme und tanzte mit ihr und schmusste. Das Eichhörnchen sprang von Baum zu Baum und rief alle Tiere im Wald zur alten Eiche. Ihre beiden Bruder Bert und Froli hörten das Eichhörnchen rufen, sie liefen so schnell sie konnten nach Hause. In ihre Eile vergaßen sie ganz und gar aufzupassen, Kater Ferdinand war unterwegs um Ausschau nach Mieze Susi zu haben. Dabei liefen ihm doch die beiden Mäuseknaben über den Weg, er schnappte sich Froli und brachte ihn in seine Katzenwohnung. Er sagte: "Oh wie wird sich Susi freuen über diesen Mäusebube, wenn sie heute Abend kommt, zu mir in Katzenstube". Er tanzte und freute sich sehr, weil er eine so niedliche kleine Maus gefangen hatte. Er versteckte sie in der Scheune gleich hinter dem Stall. Kater Ferdinand wohnte nämlich in dem Bauernhaus, welches sich gleich neben den drei Teichen befand. Der Bauer hatte in der Scheune eine alte Holzkiste, darin befanden sich einige alte Teile von Maschinen und vom Traktor. Froli wurde nun in dieser alten Kiste gefangen gehalten. Es war sehr finster und eng in dieser Kiste und Froli hatte viel Angst. Kater Ferdinand lief inzwischen in den Wald, er musste unbedingt Mieze Susi bescheid geben und sie in sein Katzenhaus einladen. Oh wie freute sich Ferdinand, dass er Susi diesen kleinen Mäuseknaben zeigen konnte. Sie wollten viel Spaß mit den Kleinen haben. Er sollte tanzen und springen für sie und dann vielleicht sollte er ihnen noch gut schmecken, denn Katzen mögen Mäuse als Leibspeise sehr.

Bert, der kleine Mäusebruder war zu Tote erschrocken, als er sah wie sein großer Bruder vom Kater geschnappt wurde. Er nahm all seinen Mut zusammen und schlich leise den Kater hinterher. So bekam er heraus, wo der Kater Froli versteckt hielt. Er lief so schnell er konnte nach Hause und berichtete alles seiner Familie. Alle waren sehr erschrocken, was sollte man jetzt nur tun? Keiner wusste Rat. Mimmi war sehr traurig, das Singen machte ihr keinen Spaß mehr. Sie ging hinaus ins Freie, legte sich ins weiche Moos und weinte bittere Tränen. Die Vögel hoch oben in den Zweigen hörten das Weinen und Klagen von klein Mimmi. Was ist nur los mit Mimmi, warum weinst sie so", riefen sie während sie zu Mimmi herunter geflattert kamen. Mimmi erzählte ihren Freunden die traurige Geschichte. Alle überlegten sie angestrengt was zu tun sei. Plötzlich sagte das Amselfräulein Annelie: "Ich habe einen Plan".


Kater Ferdinand inzwischen lief in den Wald um Mieze Susi zu finden. Er brauchte nicht weit gehen, schon gleich am Waldesrand kam ihn Susi entgegen. Auch Susi hatte erfahren, warum klein Mimmi nicht mehr singen wollte. Sie war jetzt sehr im Zwiespalt, was sollte sie tun. Auf der einen Seite mochte sie den Gesang von Mimmi sehr, aber anderseits liebte sie auch die Späße mit Kater Ferdinand. Ferdinand umarmte Susi und sagte: "Komm mein liebes kleines Katzenfräulein, ich habe für dich eine große Überraschung. Den frechen kleinen Froli habe gefangen, er steckt in der Kiste bei der alten Scheune. Komm wir wollen unseren Spaß mit ihn haben und dann wollen wir uns das Mäuschen schmecken lassen. Ich hol ihn in mein Katzenhaus, komm mit Susi, du wirst dich sicher sehr freuen."

Susi ging also mit Ferdinand ins Katzenhaus, sie hatte dabei immer etwas Angst, den so nahe bei den Menschen fühlte sich die Wildkatze Susi nicht wohl. Außerdem war da noch der Hofhund Alf, welcher immer gut aufpasste, dass keine Fremden auf den Bauernhof ihr Unwesen trieben. Ferdinand holte also den Mäusejungen aus seiner Kiste und brachte ihn ins Katzenhaus. Tanzen und Springen musste er, dabei hatte er so große Angst, er weinte bettelte um sein Leben. Aber Ferdinand hatte kein Erbarmen. "Mäuse sind für Katzen der beste Spaß und die beste Speise." So sagte er. Susi saß ganz still, sie konnte keine Freude empfinden bei diesem Spiel. "Es ist besser, du steckst ihn wieder in die Kiste zurück, wir können dann später noch unseren Spaß mit Froli haben," sagte sie. "Ich habe auch jetzt gar keinen Hunger auf
Mäuse." Ferdinand brachte Froli in die alte Scheune zurück und steckte ihn wieder in die Holzkiste. Das Jammern und Weinen der kleinen Maus hatte Hofhund Alf geweckt, der gerade seinen Mittagsschlaf gehalten hatte. Er bellte und zerrte an seiner Hundeleine, dass das ganze Hundehaus nur so wackelte. Der Bauer hörte diesen Lärm und rannte auf den Hof um zu schauen was da los sei. Er sah gerade noch wie sich Katze Susi aus dem Staube machte, während Kater Ferdinand zurück zum Hof kam. "Was ist hier los, was soll die fremde Katze im Katzenhaus," rief er wütend. Er strich Kater Ferdinand mit seinen Gürtel mächtig eins über. "Damit du es dir ein für allemal merkst, fremde wilde Tiere haben hier nichts  suchen, rief er immer noch sehr wütend."

Inzwischen hatten die Tiere im Wald beraten, wie sie Froli befreien könnten. Sie setzten Mimmi und Bert auf ein Blatt der Teichrose. "Haltet euch gut fest, gleich geht es los," riefen die beiden Schwalben und schon flogen sie über die hohen Bäume. Sie setzten Mimmi und Bert langsam ab. "So nun müsst ihr allein versuchen, Freund Hamster aus seiner Höhle zu locken, wir raten dir Mimmi sing eines deiner Lieder, er wird dich hören und herauskommen." So sagten die beiden Vögel und schon waren sie wieder weggeflogen. Mimmi setzte sich also vor den Höhleneingang und sang ein sehr trauriges Lied. Sie sang von ihren Bruder und wie sie ihn doch lieb habe und welches traurige Schicksal er doch erleiden musste. Freund Hamster hörte den traurigen Gesang, er ging um nachzusehen wer da wohl so traurig sei. "Wie kann ich euch helfen," sagte er gutmütig. "Bitte lieber Hamster grabe uns doch einen Tunnel bis zur Scheune und der alten Kiste, damit wir unseren Bruder befreien können," sagte Bert. "Nichts leichter als das" und schon legte er los. Im Nu war der Tunnel bis zur Kiste gegraben. Mimmi und Bert liefen so schnell sie konnten durch den Tunnel zur Kiste. Wie sollten sie nur den schweren Deckel aufbekommen. Sie zogen und drückten aber es rührte sich nichts. Sie hörten drinnen ihren Bruder Froli weinen und wollten schon traurig aufgeben, als sie Mieze Susi kommen sahen. Sie hatten große Angst vor Susi, aber diese sagte: "Habt keine Angst mehr, ich will euch helfen." Sie öffnete den schweren Deckel der Kiste und Froli konnte herausspringen. "Danke, danke" sagte er und lief glücklich zu seien Geschwistern. Susi sagte: "Passt in Zukunft besser auf und lauft nicht so weit von zu Hause weg, nicht immer könnt ihr solches Glück haben. Das war jetzt wirklich eine große Ausnahme." Sie setzte die drei kleinen Mäuse auf ihren Rücken und brachte sie zum Waldesrand. Was war das für eine große Freude, als alle wieder zurück waren. Die gute Nachricht verbreitete sich im ganzen Wald sehr schnell. Alle Tiere kamen zur alten Eiche und hörten den Erlebnissen der Mäusekinder zu. Vater und Mutter Maus brachten leckere Dinge zum Naschen heraus und alle feierten ein schönes Fest. Mimmi aber sang ein neues Lied, ein Lied das berichtet, 

das Freundschaft und Liebe alle Feindschaft überwinden kann.

 

 

 

Wie die Güte, Sieger wurde.

 

Als die Menschen wieder einmal in große Verderbtheit gerieten, Ärgertet sich der große Meister sehr. Im Himmel wurde deshalb eine große Versammlung der menschlichen Eigenschaften einberufen. „ So kann es nicht weitergehen“, sagte der große Meister. „ Ich weiß, das es vielen von euch schwer fällt, die Aufgaben  die ihr habt, richtig aus zuführen. Viele von euch sind gar nicht richtig hier, sondern haben sich bei den Menschen viel zu viel breit gemacht. Wir müssen etwas tun um die Welt wieder besser zu machen. Dazu brauche ich eure Hilfe“.  Als erstes sollte eine Abordnung dieser Versammlung, die schlechten Eigenschaften, welche sich bei den Menschen so sehr breit gemacht hatten, zurückholen.  Der Hass, die Eifersucht, der Stolz und die Feigheit, die Lüge und der Egoismus und all ihre Begleiterscheinungen sollten so schnell wie möglich zurück, in ihre vom Meister gewollten Schranken gebracht werden. Die Begeisterung meldete sich sofort zu dieser Aufgabe und gemeinsam mit der Euphorie wollte sie sich schon auf den Weg machen. Halt, halt rief da die Angst: „Allein werdet ihr es nicht schaffen, den so leicht lassen sich diese schlechten Eigenschaften nicht zurück holen. Ihr werdet Hilfe brauchen, aber ich kann nicht mit, ich habe da zuviel angst“.  Nach langer Beratung wurde beschlossen, das die Wahrheit und die Verzeihung, gemeinsam mit der Freiheit und der Toleranz die ersten Schritte dazu machen sollte. Die Intrige machte sich heimlich und leise davon, um die Eigenschaften, welche sich bei den Menschen schon so sehr breit gemacht hatten, zu warnen. Die Neugier aber hatte dies  alles beobachtet und sich mit dem Zweifel zusammen auf den Weg gemacht um auch dabei sein zu können. 

Als die Intrige nun bei den Menschen angekommen war, setzte sie all ihre Schlechtigkeit ein, um die anderen schlechten Eigenschaften so richtig verrückt zu machen. Die Wollust und der Wahnsinn hatten sich ihr ebenfalls noch angeschlossen und taten das ihre. Es sollte zu einen großen Kampf zwischen den positiven und negativen Eigenschaften kommen. Der Hass versuchte nun seine Kumpanen, die Brutalität und die Aggressivität mit in den Kampf ein zu beziehen. Der Stolz holte all seinen Reichtum und seine schönen Gewänder hervor und so kam es, das auch der Neid und die Missgunst bei dem Kampf mit machen wollten. Das war zu viel an Schlechtigkeit zusammen. Das war für die kleine Abordnung von positiven Eigenschaften einfach zu schwer. Die Wahrheit hatte mit der Lüge voll zu tun, die Freiheit wurde von der Knechtschaft voll beansprucht und die Toleranz konnte mit ihrer negativen  Schwester der Intoleranz nicht mithalten. Die Verzeihung wusste einfach nicht wo sie einsetzen sollte, alles ging so durcheinander, das nun auch für das Chaos die richtige Stunde gekommen war.

In der großen Versammlung wurde alles genau beobachtet und man sah wie schlecht die Chancen für eine bessere Menschheit standen. Die Angst versteckte sich hinter der Langenweile und die Vergesslichkeit deckte die beiden mit all ihrer Großzügigkeit zu.

Der Meister sagte: „ Ist den keiner unter euch der es schaffen kann, all den schlechten Eigenschaften und Gewohnheiten widerstand zu leisten. Da meldete sich ganz zaghaft die Güte zu Wort. „ Ich möchte es ja so gerne versuchen und werde dazu all meine Kraft einsetzen, um alles wieder in das rechte Maß zu bringen“. Sagte die Güte: „ Aber allein werde ich es wohl nicht schaffen können, die Schwachheit ist oft mein Begleiter und dann ist es so schwer“.  Der große Meister rief nun nach der Stärke und sagte, sie solle der Güte zur Seite stehen.  Nun konnte auch der Mut, welcher sich so lange mit dem Übermut herumgeschlagen hatte, sich der Güte anschließen. Als nun gar noch die Liebe, die beste Eigenschaft, die große Meister für die Menschenkinder gemacht hatte, mit der Güte gehen wollte, war das Gleichgewicht der Eigenschaften wieder hergestellt. 

Als man sich nun auf dem Kampffeld der menschlichen Eigenschaften gegenüberstand.  Trat die Güte mit der Liebe hervorund sagte mit all ihren Mut: „Ihr menschlichen Eigenschaften, ihr seit alle wichtig, jeder auf seine Art. Der Mensch braucht euch alle. Der große Meister hat für jeden von euch  einen Gegenpartner geschaffen und es ist wichtig, das ihr alle in dem  vom Meister gesetzten Rahmen bleibt. Die Güte und die Liebe aber, die dürfen alle ihre Rahmen sprengen,  sie sollen von nun die Macht haben, über euch zu sein.  Mit Liebe und Güte mögen die Menschen von nun an alle ihre schlechten Eigenschaften und Gewohnheiten besiegen können.

 

Märchen-Mix

von Brigitte Jähn

Idee: Ein kleines Mädchen liest in Ihren Märchenbuch, plötzlich wird dieses durch einen Windstoß oder ähnliches umgeworfen und alle Buchstaben und Märchen purzeln heraus.

Das Mädchen ist traurig und weint. Da kommt die Oma herein und tröstet sie. Sie sagt, ich habe früher immer  deiner Mutti diese Märchen vorgelesen und ich werde schon  alles wieder zusammen bringen. Aber die Großmutter ist vergesslich und verwechselt alles. So entsteht ein Märchen durcheinander, welches viel Spaß bereiten soll.

In drei verschiedenen Akten werden die Märchen erzählt, bzw. gespielt, wobei immer zwischen jeden Akt die Großmutter und das Mädchen alles wieder versuchen neu in Ordnung zu bringen.

1.      Lisa:  Ach, was ist den nun passiert, alle Märchen sind herausgepurzelt und auch die Buchstaben noch dazu. Was soll ich nur tun? Jetzt sind alle Märchen durcheinander gekommen. O, weh  meine schönen Märchen. (Lisa, weint)

2.      Oma:   Ach, was ist den hier geschehen! Alles durcheinander und meine kleine Lisa ist ganz traurig. Musst nicht weinen, Lisa. Alles wird wieder gut. Ich kenne alle diese Märchen gut. Als deine Mutti noch so klein war, wie du, habe ich ihr alle diese Märchen erzählt. Wir kriegen das schon wieder hin. (Oma und Lisa beginnen die Bilder aufzuheben und dabei fängt die Oma an zu erzählen.)     Es war einmal ein kleines Mädchen. Es lebte mit seiner Mutter in der großen Stadt. Ihre Großmutter aber wohnte weit draußen auf dem Lande.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------Rotkäppchen erscheint auf der Bühne

1.      Rotkäppchen:  Ach, nun muß ich schon wieder zur Großmutter raus laufen. Ich habe Überhaupt keine Lust. Alle meine Freunde sind heute zur Disko und nur ich muß wieder raus durch den Wald. Wenn ich doch nur nicht noch alles laufen müsste. Eigentlich könnte ich auch mal ein Fahrrad gebrauchen. Ach, hoffentlich treffe ich wenigstens mal einen netten Prinzen. Immer bleibt nämlich für mich nur der Wolf und den habe ich schon langsam satt.

2.      Prinz:  Nun lauf ich schon so viele Jahre durch diesen verflixten Wald und immer noch habe ich meine Traumfrau nicht gefunden.  Wo sie nur sein mag?

3.      Rotkäppchen:   Ach was sehen meine Augen, was  ist den das? Ein Prinz, welch ein Wunder. Hallo Herr Prinz, wo kommst den du daher.

4.      Prinz:  Oh, welch ein nettes kleines Mädchen, sie wird mir helfen mein Märchenschloss zu finden.  He, wer bist du den.  Kannst Du mir sagen wie ich aus diesem Wald heraus komme?

5.      Rotkäppchen:  Oh , natürlich schöner Prinz. Ich werde dir den Weg erklären. Gleich hinter diesen Weg wirst du drei Tannen finden. Dort steht ein kleines Haus mitten in einem schönen Rosengarten. Geh hin und warte dort auf mich. Geh inzwischen zu, ich komme bald nach, ich muss nur noch Blumen pflücken gehen. ( Prinz geht ab)

6.      Rotkäppchen : Blumen pflücken, wird wohl nichts, die Großmutter hat ja schon mehr als genug. Was hat der gesagt? Kleines Mädchen, der weis wohl nicht wie alt ich bin. Ich denke ich muss mich noch etwas zurecht machen. Schließlich kommt mir nicht alle Tage ein Prinz übern Weg. (geht auch ab)

 

 

 

Prinz kommt zum Haus der Großmutter, selbige liegt im Bett und schläft mit  lauten schnarchen.

1.      Prinz:  Oh, dort der Garten mit den vielen Rosen, da muss meine Traumfrau sein.  Hundert Jahre hat sie schon geschlafen und ich soll sie wach küssen.  ( Geht weiter und kommt zum Bett der Großmutter. Diese schläft und schnarcht immer noch)  Oh, wie die hier schnarcht, die muss schon mehr als hundert Jahre geschlafen haben. Ob das meine Traumfrau ist? Sieht ja nicht gerade wie eine Prinzessin aus, aber man kann ja nie wissen. Die Rosenhecke war ja auch schon ziemlich hoch. Ich denke ich bin richtig.(Geht und küsst die Großmutter) 

2.      Großmutter:  Was war den das? Wer küsst mich den so lieblich aus meinen Träumen? Ein Prinz, ein richtiger Prinz. Welch ein Wunder.

3.      Prinz:  Hallo gute Frau, warum  hast Du so große Augen?

4.      Großmutter:  Damit ich dich besser sehen kann!

5.      Prinz:  Warum hast du so eine große Nase?

6.      Großmutter:  Damit ich dich besser riechen kann!

7.      Prinz: und warum hast du so einen großen Mund?

8.      Großmutter: Damit ich dich besser küssen kann! ( springt aus den Bett und will den Prinzen küssen)

9.      Prinz:  Halt, halt, nicht so stürmisch! Ich denke, ich bin hier gar nicht richtig. Ich sollte eine Prinzessin wach küssen und das sind sie nun wirklich nicht.

10.   Rotkäppchen:  (Kommt herein, ist ziemlich aufgedonnert) Nein, nein sie sind schon richtig, schöner Prinz. Eine Prinzessin bin ich zwar nicht, aber doch ein fesches Mädel, nicht?

11.   Prinz:  Das ist doch die Kleine von vorhin, aber wie sieht den die jetzt aus? Ja, fesch bist du schon Kleine, aber doch keine Prinzessin.

12.   Rotkäppchen:  Sagt der wieder Kleine. Setzen sie sich doch Herr Prinz, ich habe Kuchen und Wein mitgebracht, wir wollen es uns erst einmal gut schmecken lassen. He, Großmutter du kannst ja mal Kaffee kochen, deine Gäste haben Hunger und Durst. 

13.   Jäger: ( Kommt gelaufen, sieht und hört den Gesprächen der drei zu) Was ist den heut bei Großmutter los. Gar kein schnarchen vom Wolf und sie haben auch noch Besuch. Ein feiner Prinz sitzt mit Großmutter und Rotkäppchen am Tisch. So geht das doch nicht. Mit einen Wolf werde ich vielleicht noch fertig, aber gegen einen Prinzen komm ich doch nicht an. Schließlich will ich ja zum Schluss das Rotkäppchen für mich. Ich muss was tun! ( geht ins Zimmer)

14.   Großmutter:  Ach der Herr Jäger kommt, ja schaun's nur Herr Jäger was für lieben Besuch wir haben. (geht auf ihn zu und will ihn zum Tisch bitten)

15.   Jäger:  Nein, so geht das nicht mein Herr. Sie sind hier wirklich falsch am Platze. Das ist mein Revier.( geht mit seinen Gewehr auf den Prinzen los)

16.   Rotkäppchen:  (will dazwischen gehen)  Bitte, tu ihm nichts mein Jäger, er sucht doch nur seine Prinzessin.

17.   Jäger:  Wie siehst den du heut aus! Was soll die ganze Aufmachung!  Sieht so mein nettes, kleines Rotkäppchen aus. Was soll das nur bedeuten? Die Rosen hast du auch schon lange nicht mehr geschnitten. Ich kenn dich nicht mehr wieder.

18.   Rotkäppchen:  Ich will schon wieder folgsam sein. Aber lass bitte den Prinzen gehen.

19.   Jäger: (Deutet mit dem Gewehr zur Tür) Geht mein Herr!

20.   Prinz: ( verlässt den Raum) Auf Wiedersehen alle!  Nun muss ich weiter suchen gehen, ob ich wohl meine Traumfrau noch finde?

 

 

 

 

 

Oma und Lisa erscheinen wieder

1.      Lisa:  Aber Omi, da hast du aber ganz schön was durcheinandergebracht. Zum Glück ist noch mal alles gut gegangen. Ob der Prinz wohl sein Dornröschen noch finden kann?

2.      Oma:  Aber natürlich Lisa, wir werden schon alles wieder in Ordnung bringen, schließlich kenne ich mich doch mit den Märchen aus. Also der Prinz lief weiter durch den Märchenwald und suchte nach seiner Prinzessin.

 

 

 

Neues Bild: Königin steht am Spiegel

 

1.      Königin: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die schönste im ganzen Land?

2.      Spiegel: Ihr Frau Königin, aber Schneewittchen hinter den Bergen bei den sieben Zwergen, ist tausendmal schöner als ihr.

3.      Königin: Lebt den dieses Schneewittchen immer noch, ich habe doch schon so oft versucht, sie ins Jenseits zu bringen. Aber irgendwie will mir dies nicht gelingen. Was kann ich nur tun um sie jetzt entgültig verschwinden zu lassen? Oh, ich hab's,  ich werde diesen Apfel zu ihr bringen. Vorher werde ich aber noch ein starkes Gift in die eine Hälfte des Apfels hineinspritzen. ( Nimmt eine Spritze und vergiftet eine Hälfte des Apfels.) So ein schöner Apfel, es wird nicht schwer sein Schneewittchen diesen schönen Apfel zu geben. Er ist ja wirklich so schön. ( Sie betrachtet den Apfel, versucht noch etwas zu putzen und zu polieren, dabei fällt der Apfel herunter in den großen Brunnen) Oh weh, was soll ich nur tun. Jetzt ist mir der Apfel in den Brunnen gefallen. (  Beugt sich üer den Brunnenrand und schaut hinein.)

4.      Frosch: Na, schöne Königin, kann ich Dir helfen?

5.      Königin:  Oh ja, das wäre sehr schön, wenn du den Apfel wieder aus den Brunnen holen könnest.

6.      Frosch: Du musst wissen, das ich ein verwunschener Prinz bin. Eine gute Tat und die Liebe eines schönen Mädchen, kann mich wieder zum Prinzen machen. Ich werde Dir Deinen Apfel wieder heraufholen, aber du musst mich küssen und lieb haben dafür.

7.      Königin: Ja, ja ich werde es schon tun, nur hole mir endlich meinen Apfel wieder herauf!

8.      Frosch: ( taucht in den Brunnen und bringt eine goldene Kugel herauf und legt sie auf den Brunnenrand) Hier schau mal, eine goldene Kugel habe ich gefunden ist sie nicht schön.

9.      Königin: Was soll das, Gold und Geld habe ich genug, ich will meinen Apfel zurück du dummer Frosch. Sonst wird Schneewittchen immer die schönste im Märchenland bleiben.

10.   Frosch: Aber, du wollest mich küssen und lieb haben.

11.   Königin: Du dummer, hässlicher Frosch, hast du wirklich gedacht, das ich dich lieb haben würde. ( nimmt den Frosch und wirft ihn an die Wand)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In diesen Moment betritt der Prinz von Dornröschen wieder die Bühne.

1.      Prinz: Sollte das etwa meine Prinzessin sein? Ich habe sie mir aber wirklich etwas anders vorgestellt.

 Schneewittchen mit den sieben Zwergen kommt auf die Bühne. Zwerge singen Zwergenlied aus Film vom Schneewittchen und tanzen dazu.

2.      Schneewittchen:  Oh nein, schöner Prinz, das ist nur die böse Königin. Schon zweimal hat sie mir nach dem Leben getrachtet. Aber meine Zwerge haben mich immer wieder gerettet. Aber jetzt hast du mir geholfen. Du hast den vergifteten Apfel nicht herauf geholt und mir damit das Leben gerettet.

3.      Prinz: Ich weis zwar nicht was hier vorgeht, aber das muss wohl doch eine sehr böse Königin sein. Sie schmeißt hier mit Fröschen herum. Hat wohl noch nichts vom Naturschutz gehört, was.  Aber ihr schönes Fräulein, seit ihr etwa meine schöne Prinzessin?

4.      Ältester Zwerg: Oh nein, das ist unser Schneewittchen lieber Prinz. Du musst weiter suchen. Ich glaube hinter den sieben Bergen, wirst du das verzauberte Märchenschloss von deiner Prinzessin finden. Aber die böse Königin soll zur Strafe tanzen. Sie soll tanzen bis sie umfällt. Hier auf dieser heißen Platte soll sie sich zu Tote tanzen.

Alle gehen ab, nur die Königin bleibt auf der Bühne. Schnelle Musik erklingt und die Königin tanzt bis zum Umfallen.

 

 

1.      Lisa: Also Oma was hast du nur wieder zusammen gebastelt, soll das den alles richtig sein. Der arme Prinz, sucht immer noch nach seinen schönen Dornröschen. Wir müssen nun aber endlich mal alles richtig zusammen bringen.

2.      Oma: Ja, ich denk mal schnell nach. Wie war das gleich mit dem Dornröschen, wurde sie nicht von einer bsen Fee verwünscht und sollte hundert Jahre schlafen?  Und ich glaube alle im Märchenwald sollten mitschlafen. Ja so war es, alle Märchen schlafen ein bis der Märchenprinz sein Dornröschen wach küsst. Also, der Prinz ging über die sieben Berge und kam zum Märchenschloss vom Dornröschen. Dort im Schoßhof schliefen alle Märchen. Das Rotkäppchen mit ihrer Großmutter...........................

(Alle Märchenbilder liegen auf der Bühne und schlafen, leise beruhigende Musik erklingt)

1.      Prinz: Durchdringt eine Rosenhecke und kommt auf den Schlosshof.) Was ist den hier passiert? Alle  schlafen jetzt tief und fest. Sollte etwa eine böse Fee alles verzaubert haben. Ob wohl hier meine  Prinzessin dabei ist? Ich will mal suchen gehen. ( Geht zu allen Märchenbildern und schaut sie sich der Reihe nach an) Nein, das sind alles andere Märchen, sie kenne ich doch schon, war ich nicht bei allen schon zu Gast? (Geht weiter und kommt zu Dornröschen, welches neben einen Spinnrad sitzt und eingeschlafen ist, die Spindel ist ihr aus der Hand gefallen) Das muss sie sein. Hat sich nicht mein Dornröschen an einer Spindel gestochen und sollte hundert Jahre schlafen? Ich werde es jetzt einfach wieder probieren. Schön ist sie ja, ich denke diesmal werde ich schon richtig sein. ( Küsst das Dornröschen)

2.      Dornröschen:  Ach, habe ich lange geschlafen. Welch wundersamen Traum ich hatte. Da waren das Rotkäppchen, die Zwerge, der Froschkönig, aber alles war so anders. Oh welch ein schöner Prinz, hast du mich wachgeküsst? (Alle Märchen wachen langsam wieder auf)  

3.      Prinz : Oh ist die schön, das muss meine Prinzessin sein. ( Geht und nimmt sie in die Arme) Ja schöne Prinzessin, ich habe dich wachgeküsst. Als ich hierher kam schliefen alle Märchen hier bei dir im Märchenschloss. Ich glaube auch sie sind alle wieder munter.

Alle Märchen kommen zu dem Paar

1.      Rotkäppchen: Gut das ich wieder munter bin, ich will mich sputen das ich schnell zur Großmutter und meinen Jäger komme.

2.      Großmutter und Jäger: Wir sind schon hier Rotkäppchen, komm lasst uns zurück in unser Märchenbild gehen.

 ( Gehen ab)

3.      (Schneewittchen und die sieben Zwerge, holen die Stiefmutter) Auch wir wollen zurück gehen. Kommt!

4.      Frosch: Und ich, was wird aus mir?

5.      Dornröschen:  Du solltest zurück zu deinen Brunnen gehen und auf die richtige Prinzessin warten. ( Nimmt den Frosch und setzt ihn an den Brunnenrand)

6.      Prinz : Komm mein liebstes Dornröschen wir wollen zu deinen Vater und

7.      deiner Mutter gehen. Ich will um deine Hand anhalten und dann soll Hochzeit sein. ( gehen auch ab)

 

 

8.      Lisa: Ich glaube Großmutter wir haben es geschafft, alle Märchen sind wieder richtig zusammen. ( Nimmt das Märchenbuch und  schaut es wieder an)Alles ist wieder gut.

9.      Oma: Siehst du ich habe es doch gleich gewusst, alles ist wieder richtig im Märchenland, Omas wissen schon wie das mit den Märchen so geht.

10.   Lisa: Aber schön war es doch Omi. Vielleicht solltest du öfter mal so ein durcheinander machen. Das freut mich und auch Leute hier im Raum. Danke

Das Schragagerle

 

Vor langer Zeit lebte in einem Dorf des oberen Sudetenlandes ein kleiner Mann. Er war bucklig von Gestalt, hatte krumme Beine, eine lange, hakenartige Nase und einen großen, breiten Mund. Schon von Kindesbeinen an musste er mit diesem Aussehen leben und oft wurde er von anderen Kindern verspottet, aber die Liebe seiner Eltern machte all seinen Kummer wieder gut. Als diese dann starben wurde es sehr schlimm für ihn. Er fand keine Hilfe, keine Freunde nur Ablehnung wegen seines anderen Aussehen. Überall wurde er ausgelacht und verspottet.

Er wurde traurig und es verärgerte ihn sehr. Auch wurde er sehr einsam und sein eigentlich sonst liebenswerter Charakter veränderte sich. Er bekam böse Gedanken gegen die anderen Menschen.“ Ach wenn ich doch Macht über diese Leute hätte“ so dachte er. In seiner Not lief er in den Wald und traf dort eine Hexe. Er erzählte seine Geschichte und die Hexe versprach ihn Macht über Andere zu geben. Dazu müsse er aber eine andere, noch schrecklichere Gestalt annehmen. Sie verwandelte ihn in ein anders Wesen. Halb Mensch, halb Vogel, mit Hörnern wie ein Ochse und Klauen wie ein Raubvogel.

Dieses Wesen hatte Macht, Unglück zu den Menschen in ihre Häuser und Hütten zu bringen. Nur wenn sich, eine Familie finden würde, die ihn so wie er ist liebgewinnen könnte, würde sich sein Schicksal ändern

Erst suchte das Wesen die Menschen heim, die den buckligen Alten am meisten geärgert hatten. Den Kinder die ihm einst auf der Straße schlimme Dinge hinterher gerufen hatten, wünschte er von Ratten und Flöhen gebissen zu werden.

Die Erwachsenen und Alten des Dorfes, welche ihm in seinem eigenen Haus bedroht und beschimpft hatten, denen wünschte er Pest, Tod, Feuersbrunst und viele andere böse Dinge ins Haus und alles geschah wie er es wünschte. Bald gefiel er sich in seiner bösen Rolle und die Macht machte ihn immer schrecklicher.

Er ging in fast jedes Haus des Dorfes, auch zu den sonst guten und liebenswerten Menschen, die ihm kein Leid angetan hatten. Er machte keine Unterschiede mehr. Als er dann auch noch in anderen Dörfern seine bösen Verwünschungen vor die Türen der Häuser brachte und überall die pure Armut herrschte, hieß es bei den Menschen. „Das Schragagerle steht vor der Tür, es bringt die Armut und das Elend ins Haus“

Dies wurde zum gefürchteten Spruch und das böse Wesen freute sich. Die Menschen kamen aus ihrer Armut nicht mehr heraus. Viele wollten weg. Sie packten ihre Sachen und wollten in ein fernes, fremdes Land auswandern. Amerika hieß das große Ziel. Das Schragagerle aber stand am Abend vor der Abreise an der Tür und sang:

"Heit putz iech mir de Federn aus und morgen zieh iech a miet aus".

Es versteckte seine Verwünschungen in das Reisegebäck der Familie und viele nahmen ihr Unglück mit ins ferne Land.

Am Weihnachtabend war es, als das Schragagerele vor der Tür einer Familie, welche Auswandern wollte, seinen bösen Spruch zu singen begann.

Die drei Kinder der Familie hörten den Gesang und sagten: „Welch armes Wesen wird an diesem heiligen Tag so böse Gedanken haben“. Sie liefen hinaus und sahen die arme Kreatur. Sie packten es bei den Flügeln und nahmen es mit ins Haus, setzen es an den warmen Ofen und gaben ihn Wärme und Nahrung.

Anschließend sangen sie mit ihren Eltern und den Nachbarn, die gekommen waren um Abschied zu nehmen, schöne Weihnachtslieder.

Unserem Schragagerle kamen die Erinnerungen an die Zeit seiner Kindheit im Elternhaus, bei Mutter und Vater wieder in den Sinn. Seine Augen füllten sich mit Tränen und seine Flügel begannen sich in Arme zu verwandeln. Seine Hufe wurden zu Füßen, seine Hörner verschwanden und er wurde wieder der alte Bucklige aus seiner Vergangenheit.

Wie staunten da die Menschen an diesem Weihnachtabend. Der Alte erzählte der Familie und jedem der es hören wollte seine Geschichte.

Am nächsten Morgen nahm die Familie den Alten mit auf die Reise ins ferne Land.

Man soll gehört haben, dass sie dort eine große und geachtete Familie geworden sind und noch heute in Zufriedenheit und Freude leben.

 

 

 


Die blaue Blume

 

Zu den Zeiten als die Bäume noch mit den Menschen sprachen, lebten in einem kleinen Dorfe nahe dem Wäldchen, zwei alte Menschen. Ein Mann und seine Frau. Schon viele Jahre lebten die Beiden dort zusammen in ihrem alten, schon recht heruntergekommenen Häuschen. Sie waren zufrieden mit ihren beschaulichen Leben, nur dass sie immer noch nicht mit einen Sohn oder einer Tochter beschenkt wurden, das machte sie sehr traurig.

Der Alte ging jeden Morgen hinaus in den nahen Wald und verbrachte seine Tage mit der Pflege desselben. Die Frau versorgte das Haus und den Garten und so vergingen die Tage und Jahre.

Jeden Abend aber sagte die Frau zu dem Manne: „Oh hätten wir doch ein Kindlein klein, wie groß wäre dann die Freude mein“ Eines neuen Morgens, der Alte ging wieder hinaus in den Wald, seine Arbeit zu verrichten.

Da sah er unter der alten, großen, knorrschen Eiche eine schöne blaue Moosblume. Er setzte sich ins Moos und wunderte sich darüber. „ Nanu, die war doch gestern noch nicht hier, über Nacht ist sie erblüht. Was hat das zu bedeuten?“ Wie er so dasaß und darüber nachdachte begann der alte Baum zu sprechen.

„Die Wunderblume ist erblüht, sie blüht nur an einem Tag und einer Nacht. Heut ist die Zeit für dich gekommen. Du musst dir aus meinem stärksten Ast einen Sohn schnitzen. Nimm ihn mit nach Hause und gib ihn deiner Frau, sie soll ihn versorgen als wäre es ihr Kind. Ihr mögt ihn aber lehren, Vorsicht und Achtung vor Feuer zu haben. Achte immer darauf, dass die Bäume des Waldes und alle seine Pflanzen und Bewohner den Schutz haben können, so wie du es bisher getan hast. Gib deine Erfahrung an deine Nachkommen weiter“. Der Alte wunderte sich, aber er befolgte den Rat des Baumes.

Mit der Säge schnitt er einen schönen geraden Ast vom Baum und schnitzte daraus einen kleinen Menschensohn. Am Abend brachte er denselben nach Hause und gab ihn der Frau.

Die staunte sehr über das Holzbübchen, aber weil es gar so niedlich aussah und sie sich über das Geschenk des Alten freute, nahm sie das Bübchen, nähte und strickte für ihn Kleidung, legte ihn in ihr Bett und tat alles für das hölzerne Bübchen damit es sich wohlfühlen konnte. Sie sang dem Holzbübchen viele lustige Kinderlieder vor, erzählte Geschichten und Erlebnisse aus ihrem Leben und am Abend, wenn der Mann wieder vom Wald nach Hause kam erzählte der Alte vom Wald und von den Tieren die dort lebten.

Sie beschlossen den Holzbübchen einen Namen zu geben. „Ich hab ihn aus der Eiche geschnitzt, deshalb soll er Eichbert heißen“ so sagte der Alte. Die Frau wickelte ihren Eichbert in ein Tuch und zusammen mit ihrem Mann liefen sie zur Kirche. „Herr Pastor“ so sagten sie: wir möchten unseren Sohn Eichbert zur Taufe anmelden.“ Dem Pastor taten die Beiden leid. Er kannte den Wunsch dieser Beiden lange schon. Er sagte, es täte ihm sehr leid, aber er könnte in der Kirche den Eichbert nicht taufen, da er ja kein richtiger Mensch sei. Gerne wollte er ihn aber im Waldsee die Taufe geben, damit dem Wunsche der beiden Alten Gerechtigkeit widerfahre.

So wurde am nächsten Morgen das Holzbübchen im See des Waldes getauft. Wie freuten sich die Beiden darüber. Sie nahmen ihr Kind und liefen nach Hause. Wie staunten sie aber als sie es zu Hause aus der Decke wickelten. Der kleine Eichbert schlug die Augen auf, strahlte die beiden Alten an und begann zu schreien. Er wird Hunger haben sagte die Frau, ich werde gleich ein Süppchen für ihn kochen und so begann das Leben des kleinen Eichbert.

Mit jedem Tag wurde er mehr und mehr zu einem kleinen Menschenkind. Die beiden Alten freuten sich an ihrem Sohn und die Menschen im Dorf staunten über dieses Wunder, welches in ihrem Ort geschehen war. Eichbert wuchs heran und wurde ein starker und kräftiger Junge.

Sein Vater lehrte ihn die Dinge des Waldes und erzähle ihm seine Geschichte. Jeden Tag, wenn sie an der alten Eiche vorbei kamen, machten sie kurz Halt bei dem Baum und Eichbert umarmte den Stamm des Baumes. Zu Anfangs reichten die Arme des Kindes nicht um den Stamm herum, aber immer mehr und mehr gelang es Eichbert den Stamm zu umfassen und siehe da, im Nu war das Bübchen zu einem jungen Mann herangewachsen.

Schön war Eichbert anzuschauen, mit seiner stolzen, geraden Haltung, seiner Kraft, seiner Stärke, seines Lachens und seiner liebevollen Art. Er war bei allen Menschen im Dorf beliebt und nicht lange dauerte es bis sich die Mädchen der Gegend nach Eichbert umschauten.

Er aber hatte nur Augen für eine. Für die Anne aus dem Nachbardorf. Sie hatte wunderbare, blaue Augen und wenn der Abend kam nahmen diese Augen die Farbe des Waldsees an, mit seiner Tiefe und Schwärze. Eichbert verliebte sich sehr in Anne und er bat ihren Vater sie als seine Frau erwählen zu dürfen.

Bald wurde Hochzeit gefeiert und die junge Frau Anne zog mit in das Haus am Waldrand. Die beiden alten Leute konnten sich nun endlich zur Ruhe setzen und die jungen Leute versorgten sie fürsorglich bis zu ihrem Tod.

Das Haus wurde größer und schöner, der Garten wuchs und gedieh. Man sah den Fleiß und den guten Willen der Menschen die hier wohnten und bald hörte man im Garten und im Haus das Geplapper und das Lachen kleiner Kindermünder.

Eine gute Zeit begann für Anne, Eichbert und für die Kinder. Sie wuchsen heran, es mehrte sich ihr Hausstand und sie halfen andern Menschen so gut sie es konnten. Aus dem Wäldchen wurde ein Wald, die Bäume wuchsen in die Höhe und die Tiere des Waldes mehrten sich ebenfalls. Die Söhne von Anne und Eichbert erlernten verschiedene Berufe und zogen in die Welt hinaus, um diese zu erforschen. Die Tochter aber, die Marie war die Jüngste und der Sonnenschein ihrer Eltern, lebte weiter zu Hause.

So schön die Zeit auch war, bald zogen dunkle Wolken übers Land. Ein Krieg drohte. Es mussten neue Schiffe gebaut werden.

Dafür wurden die großen Tannen gefällt und weggeschafft, in die Stadt am Meer um sie als Masten für die neuen Kriegsschiffe zu verwenden. Mit jedem Baum der fiel, mit jedem Schlag der Axt, blutete das Herz von Eichbert mehr und mehr und er wurde ebenfalls krank wie sein Wald.

Der Krieg und die Menschen brauchten immer mehr von dem guten Holz des Waldes. Kein noch so großes Flehen half. Es wurden Soldaten geschickt, die alle die Bäume abholten. Bald bestand der Wald nur noch aus kleinen Gebüsch und Sträuchern. Nur die alte Eiche stand noch stark und fest auf ihrem Platz. Täglich beweinte Eichbert seinen Kummer bei dem alten Baum und fand so noch einwenig Trost.

Dann kamen sie die Krieger mit Kanonen und Feuer und sie steckten alles in Brand. Eichbert, Anne und Marie versteckten sich im Keller ihres Hauses um den Inferno zu entkommen. Mit viel Glück zog der Krieg über sie hinweg. Als Donner und Rauch verzogen waren, gingen sie hinaus und schauten. Alles tot, alles Leben im Wald war erloschen. Auch im Dorf gab es viele Tote und Verletzte. Anne und Marie liefen hin um zu helfen.

Eichbert aber, ihn zog es zur Eiche. Aber was war mit ihr geschehen. Nur noch ein schwellender Stamm, alle Äste verbrannt. Die Eiche war nicht mehr.

Traurig lies sich Eichbert ins Moos fallen, er weinte. Die Tränen fielen ins weiche Moos und dann erklang ein leises Singen und eine schöne, blaue Blume erblühte vor Eichberts Augen.

„Nur einmal blühe ich für einen Tag und eine Nacht, dann ist mein Lebenszweck vollbracht.“

Eichbert lief zur verbrannten Eiche, umfasste den schwellenden Stamm und er wurde wieder mit dem Baum vereint. Das Schwellen des Stammes hörte auf, die letzte Kraft von Eichbert ging in die geschundene Eiche. Am Stamm des verkohlten Baumes zeigten sich neue Triebe. So gab er das geschenkte Leben an den Baum zurück.

Die blaue Blume aber blühte bisher niemals mehr.

Es sei denn, du oder du, oder vielleicht auch du, ihr findet sie eines Tages.

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