Meine Kirche


Höhen und Tiefen

Das Leben ist wie ein schwimmen im Ozean. Nachdem ich das Planschbecken meiner Kindheit verlassen konnte und feststellte, dass ich ganz gut allein schwimmen kann, begab ich mich auf die Reise durch den Ozean des Lebens.

Die meiste Zeit trieb ich wohl im sanften Wellengang des Ozeans dahin. Die Wellen mal stärker, manchmal aber auch ruhig und flach. Man konnte sich gut dahintreiben lassen. Ich merkte bald, dass es auch Spaß machen kann sich den Wellen hinzugeben, sich größeren Wellenbergen entgegenzustellen, die Kraft zu spüren, wenn sie auf mich wirkten um sich dann über sie zu erheben und nach dem hinabgleiten in ruhiger See wieder die Entspannung und Freude über das Geschaffte zu spüren. Manchmal, auch nur einfach durchatmen, tief Luft holen und einfach hindurchtauchen durch die Wellenberge des Lebens. Wieder neue Kraft sammeln und schwimmen, schwimmen, schwimmen.

Mit der Zeit begannen sich Wolkenberge am Himmel zu türmen, der Wind blies stärker, die Wellen wurden größer, mächtiger. Es kostete viel Kraft sich ihnen entgegen zu stellen, sie zu bezwingen und manchmal dachte ich, einfach aufhören, die Schwimmbewegungen einstellen und warten was kommt.

Und dann kam sie, einem Tsunami gleich erhob sie sich vor mir, eine riesige Wasserwand, unüberwindbar, wolkenhoch, brach sie über mich herein. Ich wurde hinabgezogen in die Tiefen der Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und des Alleinseins. Und dann, aus der Erinnerung, die Stimme der Großmutter: „Du bist nicht allein, es gibt da einen, der dir immer helfen, der dich tragen und führen will. Und du rufst: „Wo bist du Großmutter, wo ist dein Gott“ und du rufst nach ihm. „Hilf mir und allen die ich liebe“. Und du versprichst und versprichst, alles zu tun was möglich ist, alles was er von dir verlangt.

Langsam beruhigt sich die See, du wirst emporgehoben aus den Tiefen, die Winde legen sich und du treibst wieder in ruhiger, friedlicher See. Die Wellen schaukeln dich sanft ins Vergessen.

Und dann, ich höre das Singen der Delfine. Zwei von ihnen begleiten meinen Weg im Ozean mit dem Ihnen eigenem Gesang. Dann die Frage: „ Ist alles wieder gut?“ Und du sagst „ja“ und weist plötzlich „ ich habe dafür noch nie gedankt“. Und wieder begibst du dich hinab in die Tiefen der Demut und dankst, dankst deinem Gott von ganzem Herzen. Und es öffnen sich dir neue Horizonte für die Ewigkeit.

Du kannst sie beginnen, deine Reise in Richtung Sonnenaufgang, hin zu deinem Gott. 

 

SONNENAUFGANG FÜR DICH

 

Unendliche Weiten, des gewaltigen Meeres,

berauschend und schön, wir liebten es sehr,

des Morgens früh zum Strand hin zu gehn

um aus den Fluten, die Sonne zu sehn.

 

Dort in dem Wasser, da zeigte sich hold,

eine Bahn aus glänzendem, schimmerndem Gold.

Sie lädt ein zum Schwimmen ins sonnige Glück,

schwimm weiter und weiter und schau nicht zurück.

 

Wie ein roter glühender Ball,

erscheint die Sonne all überall,

erstrahlet die Welt im gleißenden Licht.

Schwimm weiter  und weiter, kann folgen noch nicht.

Doch einmal, da werd ich auch Sonnenwärts gehn

Und freuen mich auf unser Wiedersehn .

 

 

 

 

Brief an Maxim Gorki und was ich ihm schon immer gern mal sagen wollte.

 

Hallo, lieber unbekannter Freund!

 

Schon lange habe ich mir vorgenommen ihnen mitzuteilen, wie tief ich berührt war, als ich die Erinnerungen aus ihrer Kindheit und Jugend gelesen habe. Auch über all die anderen schönen Geschichten, wie die des Weggenossen und der anderen Figuren aus dem russischen Lebensmilieu.

Als wir heute mit dem Zug der deutschen Bundesbahn bequem und sicher, jeder mit wohlgefüllten Vorrat an Speisen und Leckereien, hierher nach Bad Saarow gefahren sind, da sind mir die Erlebnisse eingefallen, welche sie in ihrer Kindheit und mit ihren Weggenossen in der großen russischen Weite hatten.

Ich dachte an den Hunger, welche ihre Figuren verspürten, an die Hitze und die Kälte, die sie als Barfüßler ertragen haben. Ich dachte an die Menschen, welche ihnen dabei begegneten und über welche sie schrieben. Ich bin wirklich sehr dankbar in einer anderen neuen Zeit zu leben.

Vielleicht haben sie damals von so einer Zeit geträumt und vielleicht auch gewünscht in dieser Zeit zu leben.

Jede Zeit hat so seine schönen und seine dunklen Seiten. Ganz so leicht ist es aber auch nicht in unser Zeit zu leben. Die Probleme heute sind anders, aber auch wir müssen diese bewältigen und so gut wie möglich lösen. Die Gefühle, Handlungen und Taten der Menschen sind manchmal ähnlich. Kameradschaft, Freundschaft und Liebe untereinander sind in allen Zeiten bei den Menschen vorhanden. Auch die negativen Eigenschaften wie Hass, Gewalt, Mord und Todschlag gibt auch in der heutigen Zeit und wird wohl immer so bleiben.

Ich bin dankbar ihre Werke zum Teil kennen lernen zu können und so einen noch größeren Einblick in die russische Seele, in die schöne russische Natur und Kultur haben zu können.

   In ein Land, dass ich schon immer sehr liebte und wo ich auch Freunde habe.

 

 

 

 

Wenn ich aus den Fenster schaue (Rückschau in die eigene Kindheit)

 

Ich sitze hier am Fenster, denke nach und schweige, gerade habe ich meinen 10. Geburtstag gefeiert. Alle meine Freundinnen sind inzwischen gegangen. Ich schaue ihnen nach. Die Scheiben unserer kleinen Wohnstubenfenster sind frisch geputzt und ich sehe gerade noch wie Gabi den kleinen Weg, den wir Gässchen nennen hinaufgeht. Sie hat ihre Puppe wieder mitgenommen. Die schöne, neue mit dem gelben Lockenhaar. So eine wollte ich auch gerne haben, aber für mich gab es mal bloß wieder Kleidung, Stifte und auch einen Kuchen den Mutti noch gebacken hat und den ich mit den Freundinnen  essen konnte. Ach ja,  und für meine Babypuppe habe ich ja noch eine neue Mütze und eine Jacke bekommen, die hat die Heidi, meine große Schwester selbst gestrickt. Na klar, das ist auch schön und ich habe mich auch darüber gefreut.  Als dann aber die Gabi mit ihrer neuen schönen Puppe kam, und dabei hatte sie noch nicht mal Geburtstag, da hat mich das schon sehr genervt.

Ich hätte auch gern so eine schöne Puppe gehabt. Dabei weis ich doch, dass das zur  Zeit nicht möglich ist. Hat nicht die Mutti in der vorigen Woche erst die alte Emma gefragt, ob sie ihr etwas Geld borgen könnte. „Nur bis zur nächsten Woche“,  sagte sie. „Dann bekommt der Vater wieder seinen Lohn ausgezahlt und du bekommst es zurück.“ So sagte die Mutter und ich dachte damals vielleicht braucht sie das ja für meinen Geburtstag. Na wenigstens gab es noch Kuchen und Kakao und mit den Freundinnen hatten wir viel Spaß zusammen

Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit einer neuen Puppe hat der Vati gesagt, als ich ihm am Abend von der schönen Puppe erzählte.  

UnsereTraumreise Schreibwerkstatt.

Wenn man auf Reisen geht, dann hat man immer große Erwartungen. Wenn aber zehn weibliche Wesen, Junge und Alte, Kleine und Große eine Reise ins Land der Träume antreten, dann ist das schon etwas besonderes, denn Träume sind individuell. Jeder hat andere ihm eigene Fantasien. Da will Eine zum Saturn, die Nächste mit dem Schmetterling nach Australien fliegen. Zwei treffen sich auf dem Mond und Einer hat es der Mann im Mond angetan. Die Nächste fliegt mit dem Ballon und mit dem fliegenden Teppich nach Dänemark zur Trauminsel. Auch der Pegasus und das Einhorn waren Transportmittel. Jeder der zehn Wesen hatte seine eigenen Träume und Erlebnisse. Wobei bei den kleinen jungen Wesen der Fantasie Schwingen aufgesetzt wurden und sie wie bunte Schmetterlinge durch die Reiselandschaft flogen. Sogar ein kleines Lied wurde gedichtet und durch sammeln von Wörtern entstanden viele schöne Geschichten. Gleich am ersten Tag baute sich jeder sein Traumhaus und eine kleine Traumstraße entstand, in welcher wir uns alle drei Tage aufhielten. In unserer schönen Stadt Zwickau suchten wir dazu die Motive und in den Priesterhäusern blickten wir ein Stück in die Vergangenheit unserer Stadt. Am letzten Tag war falten von Papier angesagt und alle hatten großen Spaß dabei. Viele kleine Kunstwerke entstanden. Jetzt denke ich gerade über unsere gemeinsame Reise nach. Schade, dass sie zu Ende geht. Traumreisen aber kann man immer machen, jeder für sich selbst oder auch gemeinsam mit Freunden. Vielleicht gibt es ja mal bald wieder die Gelegenheit gemeinsam auf Traumreise zu gehen. 

Magdalenas Elfchen:

Schmetterlinge

bunte Farbenwelt.

bringen deine Fantasie

ins Land deiner Träume.

Australien

 

Erzähle von dir:

1. Wo kamst du auf die Welt?

2. Welchen Namen gaben dir deine Eltern?

3. Was ist besonderes an dir?

4. Magst du dich selber so wie du bist?

5. Was kannst du nicht leiden?

6. Was hast du gern?

7. Wo wohnen deine Träume?

8. Wie sehen sie aus?

9. Was siehst wenn du aus dem Fenster schaust?

10. Mit welchen Gefühlen gehst du auf die Traumreise?

11. Wen würdest du mitnehmen?

 

 

1.Ich kam schon vor 66 Jahren auf die Welt. Cainsdorf heißt der Ort, wo ich geboren wurde. Damals, im Jahr 1947, war der Krieg gerade zu seid zwei Jahren zu Ende. Es gab nicht so viel zu Essen und für meine Eltern war es nicht leicht uns drei Geschwister durchzubringen.

2. Meine Eltern gaben mir den Namen Brigitte. Das bedeutet „die Strahlende“. Ich denke damals nach dem Krieg sehnten sich die Menschen nach Schönheit, Wohlstand und Frieden. Deshalb gaben sie ihren Kindern entsprechende Namen. Meinen Bruder nannten sie Siegfried.

3. An mir ist eigentlich nichts Besonderes. Als Baby war ich ein kleiner Moppel, heute bin ich nur noch moppelig.

4. Aber ich mag mich wie ich bin. Nur an manchen Tagen, na ja, wenn man morgens in den Spiegel schaut und so!

5. Wenn man über andere Menschen, ob ich sie nun kenne oder nicht, schlecht spricht, dass kann ich überhaupt nicht leiden.

6. Gerne mache ich Spaß, lache gern mit Kindern. Arbeite gerne im Garten und mag besonders meine Familie.

7. Meine Träume wohnen irgendwo oben in den Wolken.

8. Manchmal kann ich sie herunterholen, wenn ich mit Fantasie über mein Leben nachdenke.

9. Wenn ich zu Hause aus dem Wohnzimmerfenster schaue, blicke ich in viele Kleingärten mit Bäumen, Beeten, Blumen und vielen fleißigen Menschen. Auch das Kaufland kann ich ganz hinten sehen und die Pauluskirche und noch viele Häuser andere Häuser.

10. Ich habe große Erwartungen für die Traumreise und freue mich auf viele neue Erlebnisse.

11. Mitnehmen würde ich alle Teilnehmer der Schreibwerkstatt 2014.

 

Elfchen

sind Geschichten.

Sie machen glücklich,

erfreuen Herz und Seele.

Schreibwerkstatt

Schreibwerkstatt 2011

 

Neue Ufer

Ich stehe am Strand und schaue hinaus auf das Meer. Es ist früh am Morgen, der Wind hat sich nach einer stürmischen Nacht in ein feines, leichtes Säuseln gewandelt. Nur noch leise bewegt er die Gräser der Dünen. Die Wellen des Meeres haben sich geglättet, die See hat sich beruhigt.

Langsam, ganz langsam erscheint am Horizont ein Streifen in rot und überflutet mit sanften Glitzern das ruhige Wogen der Wellen. Die Farben werden immer intensiver und in der Mitte des Streifen erscheint sie, die Sonne. Wie ein gelber, feuriger Ball kommt sie aus den Fluten der Tiefe empor. Golden wird es plötzlich auf dem Wasser, golden und schön. Ich bekomme große Lust hineinzugehen, zu schwimmen, hin zur Sonne.

Schnell streife ich meine Kleider ab und gehe ins Wasser. Nach den ersten Schritten spüre ich wie der Sand zwischen meinen Zehen hindurchzieht, der Boden unter mir beginnt zu wanken und auch ich beginne im Gleichklang der Wellen zu schweben. Sanft schlagen die Wellen gegen meinen Körper, das Wasser wird tiefer und ich beginne zu schwimmen. Immer weiter und weiter, der Sonne entgegen. Aber, werde ich sie erreichen?

Inzwischen hat die Sonne die Höhen des Himmels erreicht und den Lauf ihres Tages begonnen.

Der Horizont ist für mich nur noch als flache Linie des Meeres und seiner Wellen zu sehen. Unendlichkeit liegt vor mir. Mein Ziel wird mir unerreichbar und es macht mir Angst, allein auf dem großen, weiten Meer.

Ich denke an meine Aufgaben und meine Ziele, aber es gibt kein zurück mehr. Ich werde versuchen neue Ufer zu finden.

 

Zwischen den Brücken

Nun steh ich hier, zwischen der Brücken der Zwickauer Mulde. Es bleibt mir nur noch eine viertel Stunde Zeit.

Was soll ich bloß zu Papier bringen? Und dann noch dieses Wort „Rand“. Es soll vorkommen im Text. „Ich habe gleich den Rand voll“ denke ich und suche mir eine Bank.

Endlich beginne ich zu schreiben. Hier in diesem Gelände am Schlobigpark, was hab ich da schon alles erlebt? Schönes und auch sehr, sehr trauriges. Ich denke daran, wie wir am Muldenufer gerne spazieren gingen damals, als wir noch in Pölbitz wohnten und die Kinder noch klein waren. Wir spazierten oft auf diesen Wegen, von der Neuen Welt bis hierher zum Schlobigpark und die Enten am Rand des Ufers der Mulde freuten sich über das Brot was wir ihnen brachten und die Kinder freuten sich auch.

Hier war auch die Mütterberatungsstelle und zum Arzt bin auch immer mit den Kindern hierher gegangen.

Viel später dann folgte hier für mich eine sehr traurige Zeit. Ja, was fühlt eine Mutter, wenn ein Kind so krank ist, das man nicht mehr weis was wohl werden wird?

Angst und Sorge und dann noch der Umbruch im Land. Alles in Aufruhr, alles in Veränderung. Zweifel, Angst und unendliche Traurigkeit.

Aber jetzt ist alles wieder gut. Alles ist wohl. Ich sitze hier und schreibe, zwei nette alte Damen kommen vorbei und wir grüßen uns freundlich. Ich denke über die jungen Menschen nach, mit denen ich für die nächsten zwei Tage noch zusammensein kann und freue mich. Wie schön es doch ist und wie unterschiedlich die Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte dieser Menschen doch sind.

Ich versuche Vergleiche zu meiner Jugendzeit zu finden und erkenne die Unterschiede. Dankbarkeit und Liebe ziehen in mein Herz, weil ich weis, das wir trotz all unserer Unterschiedlichkeit doch alle Kinder Gottes sind.

 

 

Herzensfinder

Weil das Lachen Freude ist und nicht Häme,

weil geachtet fühl ich mich und nicht schäme.

Weil ich neue Ufer find, einfach wunderbare,

weil die Zeiten zwischen uns über fünfzig Jahre.

Weil Gefühle anerkannt zwischen diesen Zeiten,

weil ich neue Freunde fand, öffnen sich mir Weiten.

Weiten bis zum Horizont, doch was ist dahinter?

Mach dich auf und such und find,

werde Herzensfinder

 

Aus unseren masurischen Erlebnissen

 

Das Annemarieelchen

 

Durch viele der masurschen Wäldchen

fuhren wir mit Annemarieelchen.

So manchen der vielen tausend Seen

bekamen wir dabei zu sehn.

Durch kleiner Städte, schöner Straßen

ließ uns das Annemarieelchen rasen.

 

Bei der Christel, in der masurschen Sonne

Gab’s Streuselkuchen, welche Wonne.

Es gab viel zu lachen an diesem Ort,

wir wollten gar nicht wieder fort.

 

Annemarie erzählte uns so manche Geschichte,

zitierte auch gerne ostpreußische Gedichte.

Auch mit dem Leben in dieser Landschaft

machten wir durch sie Bekanntschaft.

 

Auf dem Fluss, wo Frösche sonst quacken

riet sie uns, wir sollten dort staken.

Dort in mitten von Mutter Natur

hinterließen wir singend unsere Spur.

Sogar bei Ernst Wiechert, gleich nebenan

hielten wir kurz auch einmal an.

 

Das beste Eis gibt’s weit und breit

in Peitschendorf.

Für zwei, drei Kugeln, nahmen wir uns die Zeit.

Sicher hätten wir alle noch viele Fragen.

Doch wollen wir Annemarieelchen danke nun sagen.

Wir wünschen ihr weiter auf all ihren Wegen

Gottes gnädigen und herrlichen Segen.

 

 

 

 

 

 

Auf der Kruttinna

 

Auf er Kruttinna staken. Leise, ganz leise, das eintauchen der Stakhoelzer in das kristallklare Wasser des Flusses. Grün ringsum. Das grüne Dach der Baumkronen spiegelt sich im klaren, flachen Wasser.

Stille in dieser Waldeinsamkeit. Nur die Geräusche der Natur, das Zwitschern der Vögel, das Rauschen der hohen Baumwipfel und der schrille Schrei des Raubvogels. Rote abgerundete Steine auf dem Grund des Flusses schimmern wie große Blutstropfen im Wellenspiel. Tausende kleine Fischlein tummeln sich zwischen Wasserpflanzen und den Steinen im flachen Gewässer. Hin und wieder müssen wir einen alten abgestorbenen Baum umfahren, welcher sich über die Hälfte des Flusses gelegt hat.

Welch mächtiger Sturm mag da wohl gewütet haben, welche Naturgewalten es wohl auch in dieser stillen Gegend gibt? Vielleicht war auch der Biber am Werk? Aber nein, dazu ist ja der Baum viel zu groß.

Viele angnagte Baumstümpfe am Rand des Flusse und eine Biberburg zeugen vom Dasein der Biber. Nur Freund Biber selbst ließ sich nicht sehen. Vielleicht störten doch die Gespräche der Menschen auf den Booten seine Emsigkeit. Die Enten in ihren großen Familienverbänden ließen sich nicht stören, vielmehr erhofften sie Futter von uns. In einen großem Gelege wurde schon die zweite Brut ausgebrütet. Auch hier ließ man sich nicht durch uns stören.

Aber bei Familie Schwan, mit ihren acht kleinen Schwanenküken, da wurde aufgepasst. Vater Schwan verließ seine Familie, schwamm nah an unser Boot heran schnakte und schaute uns an als wollte er sagen; "Kommt nur nicht so nah heran, lasst meine Kleinen in Ruhe".

In der Luft ist der Flügelschlag großer Vögel zu hören. Eine Formation von Komoranen sieht seine Bahn den Fluss entlang. Auf und ab steigen diese großen Vögel und ändern dabei ständig ihre Formationen.

In der Luft unzählige Insekten. Sie tummeln sich im Sonnenlicht. Schmetterlinge mit all ihrer Farbenpracht flattern im leichten Sommerwind und lassen sich vielleicht auch mal auf einer bunten Sommerbluse nieder, wenn man nur Stille hält. Türkisblaue Libellen halten ihren Hochzeitflug im Sonnenlicht. Auf und nieder geht ihr Flug, vom dicht über der Wasserfläche wieder hinein in blauen Lüfte. Sie treffen zusammen zum Hochzeitstanz fliegen gemeinsam ein Stück um im nächsten Moment wieder allein weiter zu fliegen. Wie blaue glitzernde Diamantbroschen sehen sie aus, wenn sie sich auf einer Wasserrose oder einem Blatt niederlassen.

Viel zu schnell vergeht die Zeit. Wir müssen zurück. Es war uns nur eine kurze Zeit vergönnt auf diesem schönen Fluss zu sein. Nur einen kleinen Teil dieses 94km langen Flusses, welcher sich durch die Johannesburgerheide schlängelt, haben wir kennengelernt. Ein Kleinod Masurens wird er auch genannt.

Auf der Rückfahrt erklingen menschliche Stimmen, welche mit ihren Liedern, Gott zum Lobe dieses herrliche Stück Natur preisen.

 

 

Kostenlose Webseite erstellen bei Beepworld
 
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der
Autor dieser Homepage, kontaktierbar über dieses Formular!